Willkommen beim VCD Regionalverband Bergisches Land e.V.

Ein gutes Bus- und Bahnangebot, mehr Platz für Fahrräder, spritsparende Autos, mehr Sicherheit für Kinder: So sieht nachhaltige Mobilität für den VCD aus.
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Freitag, 9. September 2011

Fahrradmitnahme im VRR

Sehr geehrte Herren,

In unschöner Regelmäßigkeit werden bekanntlich im öffentlichen Nahverkehr die Preise erhöht. Nun hat der VRR die nächste Preisrunde für den 1.1.2012 beschlossen. Die Erhöhung um durchschnittlich 3,9 % liegt dabei wie in den letzten Jahren weit über der Inflationsrate. Eine besondere Dreistigkeit stellt aus unserer Sicht allerdings die beabsichtigte Preiserhöhung für die Fahrradmitnahme dar. Nachdem der Preis für das Zusatzticket schon 2010 um 8,3 % von 2,40 € auf 2,60 € angehoben worden war (sonst lag die Erhöhung damals auch bei 3,9 %), wird diesmal in nie zuvor dagewesener Art zugeschlagen:
Diesmal soll das Zusatzticket für die Fahrradmitnahme gleich um 34,6 % auf 3,50 € angehoben werden. Das teilt jedenfalls der VRR in seiner Pressemitteilung nebenbei mit.

Damit ist dann der Preis für die Mitnahme eines Fahrrads innerhalb von 13 Monaten um fast 46 % gestiegen! Noch ein Vergleich zur Verdeutlichung: Im Jahr 2001, also vor der Einführung des Euro, kostete ein Zusatzticket 3,20 DM. Der Preis 2012 liegt fast 10% darüber- in Euro! Obwohl die Preiserhöhungen in den letzten Jahren immer weit über dem Preisindex lagen, gab es eine solche Steigerung für kein anderes Ticket.

Ein Fahrradausflug mit einer 5-köpfigen Familie zum Beispiel von Solingen-Mitte nach Hilden, Rückfahrt mit der Bahn, ist dann mit einem Tagesticket für 18,70 € und noch einmal für die Räder 17,50 € ein kaum noch bezahlbares Vergnügen. Die Gesamtkosten liegen dann bei 36,20 Euro für eine Fahrt über 15 km.

Die Integration der verschiedenen Verkehrsmittel des Umweltverbundes ist der verkehrspolitisch richtige und daher notwendige Weg. Der VRR ist schon vor vielen Jahren mit der Integration der Fahrradmitnahme in die Monatstickets einen richtigen Schritt gegangen. Nun entsteht der Eindruck, dass Radfahrer eigentlich gar nicht erwünscht sind. Wir fordern einen Verzicht auf deren einseitige Belastung.

Ein Vorschlag: Die Umstellung des VRR-Tarifs infolge der Einbeziehung des Bereichs Niederrhein sollte vielleicht genutzt werden, die Fahrradmitnahme an die Bedingungen im VRS anzugleichen. Demnach wäre für ein Fahrrad ein Ticket der Preisstufe A zu lösen. Damit wäre eine weitere Verunsicherung der Fahrgäste im Grenzbereich VRR/VRS aus der Welt geschafft.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

Mit freundlichen Grüßen

i.A. Reiner Nießen

Sonntag, 14. August 2011

VCD Fahrrad - Prüfliste

Der VCD hat einige Kriterien für die Sicherheit von Fahrrädern zusammengestellt, diese "VCD Fahrrad - Prüfliste" efüllte einen weitreichenden Katalog an Anforderungen. Melden Sie sich bei uns wenn Sie diesen Prüfung mit dem Rad durchgehen wollen.

Montag, 1. August 2011

Mobil in Solingen

Die Stadt Solingen führt zusammen mit den Stadtwerken Solingen GmbH aktuell eine repräsentative Befragung zur Kundenzufriedenheit im Öffentlichen Nahverkehr durch!

Mit dieser Kundenzufriedenheitsbefragung sollen Erkenntnisse zur Angebots- und Servicequalität im öffentlichen Nahverkehr der Stadt Solingen gewonnen werden. Hierdurch möchten die Stadtwerke Solingen GmbH und die Stadt Solingen Maßnahmen zur höheren Nutzung und Auslastung des ÖPNV Angebotes sowie zur Steigerung der Angebotsqualität entwickeln und neue Kundenpotentiale erschließen.

Die telefonische Befragung wird vom 01. Juli bis zum 25. Juli 2011 und die Online-Erhebung voraussichtlich bis Mitte August durchgeführt.

Auf diesen Seiten können Sie sich über die Ziele, die Vorgehensweise und den Ablauf der Untersuchung informieren und natürlich auch an der Online-Befragung teilnehmen. Nach Abschluss der Kundenbefragung werden die Ergebnisse auf dieser Seite unter Aktuell veröffentlicht.

Mittwoch, 27. Juli 2011

Analyse der Rückspeisefähigkeit von Gleichstromnetzen

Master-Thesis

Analyse der Rückspeisefähigkeit von Gleichstromnetzen
in Oberleitungsbus-Systemen

Oberleitungsbusse können einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen leisten, insbesondere wenn die erforderliche elektrische Energie zunehmend aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird. Das existierende O-Bus-Gleichstromnetz in Solingen verbindet die eingesetzten O-Busse energetisch. Dies ermöglicht es theoretisch, dass die bei einer Talfahrt frei werdende Lageenergie an die bergfahrenden Busse übertragen werden kann. Derzeit sind allerdings wesentliche Characteristika des installierten Gleichstromnetzes unbekannt, sodass eine Berechnung möglicher Umweltvorteile des Solinger Bussystems im Vergleich zu Bussystemen unter Einsatz von Diesel-Bussen nicht hinreichend genau möglich ist. Insbesondere bestehen Unsicherheiten über den Leistungsfluss innerhalb des Gleichstromnetzes und darüber, ob in Zeiten eines Angebotsüberschusses an elektrischer Energie eine Rückspeisung in das öffentliche Drehstromnetz erfolgen kann. Das Ziel der Master-Thesis ist daher die Analyse der Rückspeisefähigkeit des in Solingen installierten O-Bus-Gleichstromnetzes. Dabei sollen die folgenden Punkte detailliert untersucht und bearbeitet werden:
  • Detail-Analyse und Aufbereitung der Problemstellung.
  • Ermittlung der für die Analyse erforderlichen Daten; in enger Zusammenarbeit mit den Solinger Verkehrsbetrieben sind die Struktur und die Betriebsmitteldaten des Gleichstromnetzes zu identifizieren.
  • Analyse der derzeitigen Netzstruktur, Abbildung von Gleichrichtern als Einspeisungspunkte und O-Bussen als Verbrauchern, Aufbau eines rechnergestützten Netzmodells zur Berechnung der Leistungsflüsse im Gleichstromnetz.
  • Prinzipielle Bewertung der Rückspeisefähigkeit des vorhandenen Netzes 
  • Definition der maximalen Belastungsszenarien des Netzes, Bestimmung der erforderlichen Übertragungskapazität der einzelnen Komponenten, Ableitung des Ausbaubedarfs des Netzes. 
  • Kostenabschätzung für die Ausbaumaßnahmen.
Betreuer:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. M. Zdrallek N. Neusel-Lange, M.Sc.

BERGISCHE UNIVERSITÄT WUPPERTAL
Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik Univ.-Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek

Mittwoch, 20. Juli 2011

Beton-Neubau für Müngstener Brücke?

Bahn schönt Zahlen und lässt Brücken verkommen.

Im Eisenbahn Magazin (EM) 8/2011 auf Seite 17 wird die Frage der Sanierung oder des von der Bahn (DB Netz AG) angedachten Neubaus aufgeworfen und über die Gedanken der Bahn für die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der Müngstener Brücke berichtet (siehe Anlage). Hier soll offensichtlich der Neubau über Jahre Wartungskosten für die Brücke sparen.
Auf der selben Seite des EM steht eine Meldung über einen Infrastruktur-Zustands-bericht des Bundesrechnungshofs, der die Unterhalts- und Neubaupolitik der Bahn hinsichtlich der Finanzierung des heftig kritisiert: „Die Bahn schöne die für die Zu-schussgewährung vorgelegten Zahlen und lasse zudem ältere Brücken verfallen, damit der Bund (und damit der Steuerzahler) Neubauten finanziere.“ (siehe Anlage)
Dieses Vorhaben der Bahn kann nicht genügend angeprangert und der Öffentlichkeit bewusst gemacht werden, damit dem Bürger deutlich wird, wie Staatsunternehmen versuchen, ihre Gewinne mit allen Mitteln zu verbessern, manchmal sogar am Rande der Legalität.
Die politisch Verantwortlichen in NRW müssen die beabsichtigte Vergeudung von Steuermitteln und den Untergang von Kulturgütern mit allen Kräften verhindern. Der Lokalpresse sei gedankt für die Unterstützung der Bevölkerung und Politiker in ihren Anstrengungen.

Freitag, 8. Juli 2011

Zustand Müngstener Brücke aus Eisenbahnmagazin, Heft 8/2011




Mitgliederversammlung 2011

An alle VCD Mitglieder des Regionalverbandes Bergisches Land

EINLADUNG

Liebe Mitglieder,

der VCD RV Bergisches Land lädt hiermit herzlich zu seiner Mitgliederversammlung 2011 ein. Sie findet statt am
Mittwoch, dem, 10. August 2011 um 18:00 Uhr in der Jugendwerkstatt „echt kremig“, Bernhardstr. 1 in 42857 Remscheid (Bus 660, Haltestelle Kremenholl/Paulstr.).

Der Vorstand des VCD Regionalverbands Bergisches Land hat sich im vergangenen Jahr und insbesondere anfangs dieses Jahres sehr intensiv um aktuelle Verkehrsprojekte gekümmert. Ein Schwerpunkt ist und bleibt im Moment noch die Müngstener Brücke. Deshalb möchten wir auch unsere Mitglieder bitten, uns zu unterstützen und dieser Einladung zu folgen.

Für das laufende Jahr war und ist der Vorstand des VCD BL in etlichen Veranstaltungen eingespannt:
  1. Veranstaltungsserie „Zu Fuß zur Schule“ in Zusammenarbeit mit den Grünen und Grundschulen der Region. Darüber wurde in der Presse berichtet.
  2. Die Studie zur Energieeinsparung durch O-Busse hat der VCD BL mit der Bergischen Universität Wuppertal Kontakt aufgenommen. Darauf wird in der Veranstaltung „Bergisch Energisch“ am 15.07.2011 noch einmal hingewiesen.
  3. Der VCD BL hat einen Fahrradkurs zur Vorbereitung der Fahrradprüfung in der GGS Clarenbach abgehalten.
  4. Zusammen mit dem VDI wird in einer Kooperation mit der ev. Grundschule Velbert eine Fahrrad AG durchgeführt.

Die aktive Arbeit bei uns vor Ort wird leider immer noch von nur 4 Mitgliedern geleistet; daher sind die Möglichkeiten für Aktionen beschränkt.

Wir wollen zukünftig Veranstaltungen organisieren, die den Geschmack der Mitglieder treffen und zu Aktivitäten anregen. Zumindest eine Veranstaltung jährlich sollte so möglich werden. Aber um das zu verwirklichen, ist die Mithilfe von mehr Mitgliedern notwendig.

Letztes Jahr wurde ein neuer Vorstand für zwei Jahre gewählt, so dass dieses Jahr keine Vorstandswahl ansteht.

Für die Mitgliederversammlung ist folgende Tagesordnung vorgesehen:
  1. Begrüßung
  2. Bericht des Vorstands über die Situation des Regionalverbands
  3. Bericht des Kassierers
  4. Bericht des Kassenprüfers
  5. Aussprache
  6. Wahl der Delegierten zur Landesdelegiertenversammlung am 10.09.11 in Arnsberg
  7. Neue Aktivitäten, Programmgestaltung

VCD Regionalverband Bergisches Land

Helmut F. Ruppert
Vorsitzender

Freitag, 24. Juni 2011

Tragfähigkeit der Müngstener Brücke nach Verstärkung und Neuberechnung

„So fühlt man Absicht, und man ist verstimmt“
spricht Torquato Tasso in Goethes gleichnamigem Schauspiel.
Auch der kritische Beobachter der Diskussion über die Tragfähigkeit der Müngstener Brücke fühlt mehr und mehr eine Absicht der DB (Netz?), entweder die Strecke ganz aufzugeben oder sie mit geringst möglichen Kosten in Betrieb zu halten. Diese Absicht verstimmt den Reisenden, der auf die Bahnverbindung von Remscheid nach Solingen und Düsseldorf angewiesen ist und auch die Wirtschaft, die den Transportweg nutzt.
Soll der Versuch, den Güterverkehr über die Brücke als unwirtschaftlich dazustellen oder die Diskussion eines (Beton-) Neubaus der Brücke den Zugriff auf öffentliche Mittel vorbereiten? Es scheint, dass die DB damit ihren Gewinn zu Lasten der Öffentlichen Hand und somit des Steuerzahlers verbessern will.
Private Betreiber von Verkehren im DB Netz beschweren sich seit langem über Benachteiligungen. Verstärkt nicht das aktuelle Ergebnis der Freigabe der Brücke für die DB (Regio) Fahrzeuge mit 98,64 t Gesamtmasse und 13,7 t Radsatzlast und die Nicht-Zulassung des von Abellio vorgesehenen Coradia-LINT mit gesamt nur 92 t, aber 16 t Radsatzlast die Befürchtung, dass Wettbewerber von DB Gesellschaften behindert oder vom Wettbewerb ausgeschlossen werden sollen?
Oberstes Interesse der Reisenden und der Wirtschaft muss es sein, die Brücke in einem vollständig renovierten betriebsfähigen Zustand zu erhalten. Nicht umsonst bemühen sich jetzt alle politisch Verantwortlichen in Stadt und Land, das unnachahmliche Technische Denkmal und Aushängeschild des Bergischen Landes und Deutscher Ingenieurkunst zu erhalten. Das gelingt aber nur, wenn auch der
Gebrauchswert uneingeschränkt erhalten bleibt.
Die Brücke ist auch ein Magnet für den Tourismus. Man denke nur an die alljährlich stattfindenden Brückenfeste und deren Ausstrahlung und Werbewirkung für das Bergische Land. Was wäre der Brückenpark ohne „Die Brücke“?
Rückfragen:
Helmut Ruppert, Tel. 02191 / 69 43 28, E-Post: ruppert.helmut@t-onliine.de

Donnerstag, 7. April 2011

Comenius Projekt

Der VCD hat das Remscheider Comenius Projekt "Sustainable Living" der Albert-Einstein-Gesamtaschule durch einen Vortrag über alternative Verkehrstechniken unterstützt.
Darüber hat u.A. der RGA berichtet.

Sonntag, 20. März 2011

12. Fachkonferenz Junge Menschen und Mobilität - Mobilitätsverhalten und neue Kommunikationsmittel

10. und 11. Mai 2011 in Köln

Verkehrsverhalten und neue Kommunikationsmittel

Wie wirken veränderte Lebensstile und neue Kommunikationsmittel auf das Mobilitätsverhalten junger Menschen? Welche Konsequenzen ergeben sich aus Erkenntnissen der Mobilitätsstilforschung für die schulische Mobilitätserziehung einerseits? Und wie bezieht ein kommunales Mobilitätsmanagement andererseits die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen erfolgreich ein? Wie erreiche ich junge Menschen mit meinem Projekt? Diesen Fragen widmet sich die diesjährige Fachveranstaltung „Junge Menschen und Mobilität“. Hierbei wird von einer multimodalen Mobilität ausgegangen, die die verschiedenen Verkehrsträger einbezieht.
Die Fachveranstaltung richtet sich insbesondere an Vertreter/innen der Verkehrsunternehmen, Stadt- und Verkehrsplaner/innen der Kommunen, an Lehrer/innen und an Multiplikatoren der Polizei sowie aus Verbänden.
Die Anmeldung ist bis zum 02. Mai 2011 möglich.

dl-icon Programm und Anmeldeformular (PDF 0,7 MB)

Konferenz 2011

Dienstag, 15. März 2011

Das ist doch unser Geld

Fr, 1.4.11 16 bis 19 Uhr Landesstiftung

Spielräume für Bürgerhaushalte in überschuldeten Kommunen

Viele Kommunen befinden sich in der Vergeblichkeitsfalle, laufen Gefahr sich zu überschulden. Mit einem Bürgerhaushalt und der damit vereinbarten Rechenschaftslegung über den Umgang mit den Vorschlägen der BürgerInnen, kann eine neue Qualität der Beteiligung erreicht werden. Wäre dies ein möglicher Lösungsweg oder nur ein Ablenkungsmanöver gegenüber den eigentlichen Ursachen?

Impulse: u.a.,
Anne Lütkes, Regierungspräsidentin Düsseldorf,
Florian Boettcher (TU Kaiserslautern, Gutachten „Haushaltsausgleich und Schuldenabbau - Konzept zur Rückgewinnung kommunaler Finanzautonomie im Land Nordrhein-Westfalen), TU Kaiserslautern,
Jutta Velte, Vorstand Heinrich Böll Stiftung NRW

Ort: Alte Feuerwache, Wuppertal
Gebühr: kostenfrei

Seminar: 1002-11
weitere Informationen unter: mona.neubaur@boell-nrw.de
VeranstalterHeinrich-Böll-Stiftung NRW
VeranstaltungsortSiehe Beschreibung der Veranstaltung
AnmeldungAnmeldeformular Veranstaltungsflyer

Dienstag, 1. März 2011

Reiner Nießen, Bergisches Land - Erlebnisradtouren rund um Kultur, Natur und Genuss - Droste Buchverlag

Die schönsten Radtouren im Bergischen Land!
Lust auf Kultur? Wie wäre es mit einer Museumsrunde durch Solingen mit Messern, Pinseln sowie Dick und Doof? Oder lieber raus in die Natur und am "Bergischen Amazonas" radeln? Vielleicht ist die Zeit auch reif für puren Genuss? Dann lädt Remscheid zu einer Schlemmertour ein. Der handliche Droste Radtourenführer bietet detailliert beschriebene Radtouren mit den Themenschwerpunkten Natur, Kultur und Genuss, fundierte Hintergrundinformationen zu Sehenswürdigkeiten am Wegesrand sowie Karte und Serviceteil mit wichtigen Fakten zu jeder Tour inklusive Einkehrmöglichkeiten.
 Droste Buchverlag:

Montag, 10. Januar 2011

WSW nehmen Stellung zur Kritik am Nahverkehr

Die Wuppertaler Stadtwerke haben die gemeinsame Pressemitteilung von ADFC, VCD und Pro Bahn mit Verwunderung zur Kenntnis genommen. Sowohl der eine oder andere Vorwurf, wie auch der Zeitpunkt, zu dem diese geäußert werden, lassen Fragen offen. Hier eine Stellungnahme zu den zentralen Punkten:

Gemeinsame Presseerklärung von ADFC Wuppertal, Pro Bahn Bergisch Land und VCD Bergisch Land zur Nahverkehrssituation in Wuppertal

In der Lüntenbeck räumen die Bürger
selber die Haltestelle frei (adfc)
Die Handhabung des Nahverkehrs in Wuppertal war in den vergangenen Wochen eine schwierige Aufgabe. Wie bereits zwei Monate zu Jahresbeginn 2010 gab es extreme Wetterbedingungen, die in Kombination mit dem rücksichtslosen Verhalten mancher PKW-Besitzer die Abwicklung des Busverkehrs erschwert haben. Kritikwürdig ist aus unserer Sicht eine Vielzahl an Einzelpunkten. Manche können von den WSW allein, andere sicher auch nur in Zusammenarbeit mit der Stadt gelöst werden.

Aus unserer Sicht kann das jedoch keine Rechtfertigung für eine wochenlange Einstellung des öffentlichen Nahverkehrs in weiten Teilen des Stadtgebiets sein. Sowohl die Abwicklung des Verkehrs als auch die Informationspolitik waren vollkommen unzureichend.

Genug geräumt! Wo bleibt der Bus?
So erging es vielen Wuppertalern in
den letzten Wochen. (adfc)
Mehr als die Hälfte der Wuppertaler BürgerInnen verfügt über keinen eigenen PKW. Viele dieser Menschen sind in ihrer Mobilität eingeschränkt. Viele setzen in ihrem Mobilitätsverhalten auch freiwillig und aus Überzeugung auf die Nutzung des ÖPNV. Für diese Menschen muss der Nahverkehr aber ein verlässlicher Partner sein, der auch und gerade bei schwierigen Witterungsbedingungen das Mobilitätsbedürfnis sicherstellt.

Erste Aufgabe ist die Sicherstellung der Bedienung aller Stadtteile. Auch bei akuten Schneefällen muss ein Grundnetz aufrecht erhalten werden, dass die Andienung aller Stadtteile sicherstellt. Ist das mit den Bussen in der heutigen Ausstattung nicht zu lösen, muss zum Beispiel der Einsatz von Bussen mit Schneeketten erwogen werden. Stattdessen gab es seitens der WSW aber bei aufkommenden Problemen meist einen zentral verordneten Stillstand auf allen Strecken.

Spätestens nach zwei bis drei Tagen muss der Linienweg aller Strecken wieder bedient werden. Werden Fahrwege zu schmal, um einen Begegnungsverkehr zuzulassen, gibt es verschiedene Lösungsmöglichkeiten. PKW, die den Linienverkehr behindern, sind notfalls abzuschleppen. Außerdem können in diesen Straßen temporäre Halteverbotszonen eingerichtet werden, an denen eine Begegnungsfläche für große Fahrzeuge eingerichtet wird. Ist das nicht möglich, muss über die Einrichtung temporärer Einbahnstraßen nachgedacht werden. Durch Einwegverkehr kann dann über die Anbindung an die Hauptstrecken zumindest ein Angebot für den Grundbedarf geschaffen werden. Sind die Straßenverhältnisse so schlecht, dass die Busse Probleme auf schneeglatter Fahrbahn bekommen, ist über Pendelverkehr mit Fahrzeugen mit Schneeketten nachzudenken. Eine weitere Option besteht im Einsatz von z.B. Großraumtaxis im regelmäßigen Pendelverkehr zu den Anbindungspunkten der noch verkehrenden Linien.

Haltestellen sind so zeitnah zu räumen, dass Fahrgäste auch Zustieg zu den Bussen bekommen. Das dies noch nicht einmal an den zentralen Haltestellen wie dem Hauptbahnhof/Döppersberg gelingt, ist unverständlich. Auf Grund der großen Zahl an Haltestellen im Stadtgebiet ist das sicher nicht überall zu gewährleisten. Wenn ein Bus führe, wären aber vermutlich auch viele BürgerInnen zur freiwilligen Hilfe bereit, wenn man sie darum bittet.

Die Informationspolitik der Stadtwerke ist ein Fiasko. Probleme im Busverkehr gab es seit Ende November. Im Internet waren die Informationen erst in zweiter oder dritter Ebene der Seiten zu finden. Selbst Anfang Januar konnte man auf den Internetseiten keine Linienspezifischen Informationen abrufen. Die vage Angabe über Störungen in Stadtteilen ist aber unnütz. Kunden benötigen konkrete Informationen zu einzelnen Linienwegen und Haltestellen. Zusätzlich wurden manche Bereiche nicht erwähnt, obwohl es wochenlang keinen Busverkehr gab (Beispiel die Quartiersbuslinien ab Sonnborn). Auch telefonisch waren keine besseren Auskünfte zu erlangen.

Eine gut informierte telefonische Hotline muss vorgehalten werden. Diese Informationen müssen außerdem, auch zur Entlastung der Hotline, permanent im Internet aktualisiert werden.

Die von uns gemachten Vorschläge erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Leider hatten wir aber in den vergangenen Wochen den Eindruck, dass es seitens der WSW keine adäquate Reaktion auf die Wetterbedingungen gegeben hat.

Im topographisch mindestens ebenso schwierigen Remscheid haben es die Verkehrsbetriebe trotz mancher Einschränkungen besser gemeistert. Vielleicht wäre in Zusammenarbeit etwas zu verbessern.

ADFC, Pro Bahn und VCD sind klare Befürworter einer Verkehrspolitik mit Schwerpunkten im ÖPNV. Wir fordern aber eine bessere Vorsorge für den für die Zukunft ein und können nicht verstehen, dass es nicht schon nach den weitgehend gleichgelagerten Problemen des Winters 2009/2010 Krisenpläne gegeben hat. Wir fordern eine Konzeption für die Zukunft, die das Mobilitätsbedürfnis der Stadtbevölkerung sicherstellt.

Betroffene Stammkunden müssen für die nicht erbrachten Leistungen der vergangenen Wochen durch Rückzahlung von Abonnementsgebühren angemessen entschädigt werden.