Die S-Bahn-Strecke S7 von Wuppertal Hbf über Remscheid Hbf nach Solingen Hbf wird
heute mit Dieseltriebwagen bedient, weil die Strecke nicht durchgehend elektrifiziert ist.
Von 41 km Streckenlänge sind nur 5,5 km von Wuppertal Hbf bis W-Oberbarmen mit
Oberleitung versehen. Mehrere Faktoren machen eine vollständige Bestückung mit
Oberleitung schwierig und teuer:
Die Müngstener Brücke ist dafür nicht ausgelegt und steht unter Denkmalschutz, mehrere
Tunnel sind zu eng und mehrere Brücken führen zu niedrig über die Gleise.
Die neue Technologie batterie-elektrischer Züge eröffnet jedoch eine Möglichkeit, die
gesamte Strecke evtl. ohne große Investitionen vollelektrisch zu betreiben.
Der VCD Bergisches Land hat von der Bergischen Universität Wuppertal, Lehrstuhl für
Elektromobilität, untersuchen lassen, unter welchen Umständen der Einsatz solch neuer
Züge auf der S7 möglich wäre. Diese Züge können während der Fahrt unter Oberleitung
die eingebauten Batterien (Akkumulatoren) aufladen und dann auf Strecken ohne
Oberleitung weiterfahren. Längere Standzeiten zum Aufladen sind somit nicht notwendig.
Auf diese Weise werden auch die Batterie-O-Busse (BOB) in Solingen betrieben.
Die Untersuchung hat ergeben, dass der Einsatz batterie-elektrischer Züge im heutigen
Betriebskonzept der S7 auch ohne zusätzliche Oberleitungsabschnitte möglich ist. Außer
auf dem Streckenabschnitt Wuppertal Hbf – W-Oberbarmen ist auch ein Nachladen
während der kurzen Wendezeit am Solinger Hbf möglich.
Das kann als Durchbruch in einer seit 40 Jahren anhaltenden Debatte bezeichnet werden!
Der VCD Bergisches Land hat bereits im August 2020 angeregt. kurzfristig einen
Probebetrieb mit solchen Zügen von Remscheid zum Flughafen Düsseldorf Terminal
einzurichten. Der VRR hat eine solche Verbindung immer abgelehnt mit dem Hinweis,
dass keine Dieseltriebzüge in den Bahnhof Düsseldorf Flughafen Terminal einfahren
dürften.
Eine Umstellung des gesamten Betriebs auf der S7 von Diesel- auf elektrische Züge
erscheint bis 2023 möglich. Der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein hat bereits mit
einer solchen Umstellung begonnen und 55 Züge vom Typ „Flirt Akku“ beim Hersteller
Stadler bestellt.